giovedì 18 aprile 2019

eine Östlichkeit, Du Wartesaal

von Iława, Dein Fernseher flüstert! und auf den Kirchenbänken, wohlbeheizt! sitzen wir und schauen, schauen uns um: Neustbacksteingotik, Holzdecke! Und wir: eine Gemeinde, unterwegs vereint, gewärmt! 

Keiner gehe hinaus: da gibt es nichts. "Eine Viertelstunde von hier!" Glaubt es nicht, bleibt.

Im Westen gibt es Dich nicht mehr, Wartesaal. Da raunt sichs was von DB-Lounge, Gruseliges für die erste Klasse, sonst? Raus! und  Frost für alle, sie haben da den Bahnhof abgeschafft und merken es nicht! während Du noch, wieder, immer wieder Deine Türen öffnest und schließt, dass es warm bleibt in Dir.  

(Ein russischer Meister der Selbstfeier machte das ja so:

Die Alte nervt, du willst allein sterben, nicht in dem Zuhause, in dem du nichts zu sagen hast. Du gehst fort, schon ein bisschen wackelig auf den Beinen. Jemand sieht dir nach, das ist sicher. Man hat ein Auge auf dich, wie du weißt. Die Presse weiß bald Bescheid. Alle Welt hat nur auf diesen, deinen letzten Tag gewartet.



Nun weit weg! So weit es geht. Bahnhof, doch nicht mehr fahren! Wartesaal! Ein letztes Mal warten … Auf einer Kirchenbank, einfach und behütet! Ein paar Journalisten um dich herum, Platz ist genug. Die Leute flüstern nur, man zeigt auf dich. Jemand bringt Decken: schön, warm. 


Der Priester kommt. Weihrauch füllt den hohen Saal. Blitzlichter. Es ist gut, du kannst die Augen schließen.

Die Welt ist begeistert. So einen einfachen Tod hast du gesucht. Einfach, östlich: Im Westen, da müsstest du in der zugigen Haupthalle sitzen. Um eins hätte dich die Bahnhofspolizei vor die Tür gesetzt.)

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