Wir fahren ja selten noch irgendwo hin oder rein, sondern landen und staksen dann da hinaus, wo uns einer grad so hingeflogen hat.
Schauen wir uns um? Immer dicke Straßen, wiedererkannte Hotels, Schwedenmöbel, Medienmarkt wie überall, und wir müssen uns wiederum fort- oder eben hinbringen lassen, wenn wir etwas sehen wollen, was wir als das und das und nur das ja hatten suchen wollen.
Doch dieses eine Mal bist du plötzlich, kaum raus aus der Flughafenbaracke, ganz hinaus aus allem. Bäumchen und Gestrüpp so weit du sehen kannst. Das Land schläft.
Vom Bus aus siehst du aus Kleingärten Holzhäuser herausstehen. Festungsmauern dösen rot, offene Stollen gähnen dunkel, Fensterlöcher starren blind.
Ja, hier war einmal, mitten im Lande, weit weg von allem, eine Grenze oder keine. Soldaten marschierten, Munition wurde gelagert, Ausschau gehalten, geschossen, gesäbelt und vor allem gewartet. Franzosen saßen da, Russen eroberten, Polen standen auf, Russen eroberten, Polen kamen wieder. Deutsche mordeten Juden. Polen wieder, weiter.
Schließlich geduckte Häuschen, eine Reihe, da und alt am Kopfsteinpflaster entlang.
Der Bus fährt vorbei, hält vor einem polnischen Landhaus? Schwer die Holztür? Drinnen rechts die winzige Öffnung des Fahrkartenschalters. Zwölf oder vierzehn Quadratmeter Bahnhofshalle oder Puppenstube. Neben dem Bahnhofscafé mit Gästezimmern der Kachelofen.
Die Zementbrücke hinter dem Bahnhof führt auf den Weg in die Welt, die hier durchfährt.
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